top of page

Anleihen vs. Aktien-ETFs: Was lohnt sich langfristig für die Altersvorsorge?

Sascha Lux

In der Finanzwelt gibt es viele verschiedene Anlageprodukte, und jedes hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Heute widmen wir uns der Frage, wann es sich lohnt, in Anleihen zu investieren und warum Aktien-ETFs oft die bessere Wahl für die langfristige Altersvorsorge sind.


Was sind Anleihen?


Eine Anleihe ist im Grunde genommen ein Kredit, den du einem Unternehmen oder dem Staat gibst. Du „leihst“ also dein Geld aus und erhältst dafür regelmäßige Zinsen als Belohnung. Am Ende der Laufzeit bekommst du das ursprünglich investierte Geld zurück. Anleihen gelten allgemein als relativ sicher, besonders Staatsanleihen von Ländern mit stabiler Wirtschaft. Aber auch hier gibt es Risiken, insbesondere, wenn der Kreditnehmer – also das Unternehmen oder der Staat – insolvent wird und das geliehene Geld nicht zurückzahlen kann.


Beispiel: Stell dir vor, eine Stadt benötigt Geld, um eine neue Brücke zu bauen. Statt hohe Zinsen an eine Bank zu zahlen, wendet sie sich an Anleger wie dich und gibt Anleihen aus. Du erhältst regelmäßige Zinsen, und nach Ablauf der Anleihe bekommst du dein Geld zurück.


Anleihen vs. Aktien-ETFs: Was bringt mehr Rendite?


Anleihen und Aktien-ETFs unterscheiden sich stark in ihrer Renditeerwartung und in ihrem Risiko.


Anleihen: Da Anleihen als sicherer gelten, sind auch ihre Renditen oft niedriger, insbesondere in Niedrigzinsphasen. Staatsanleihen bieten häufig Renditen, die sich knapp über der Inflationsrate bewegen, während Unternehmensanleihen geringfügig mehr abwerfen können, jedoch auch ein höheres Risiko tragen.


Aktien-ETFs: Diese investieren in Aktienindizes wie den MSCI World oder den S&P 500 und bieten langfristig eine deutlich höhere Rendite, häufig zwischen 5 % und 8 % pro Jahr. Natürlich schwanken die Werte stärker, doch über lange Zeiträume hinweg zeigt sich ein stabiler Aufwärtstrend.


Wann lohnen sich Anleihen?


Für den langfristigen Vermögensaufbau sind Anleihen weniger attraktiv, dennoch gibt es Situationen, in denen sie sinnvoll sein können:


1. Kapitalschutz: Anleihen eignen sich für Anleger, die auf Stabilität setzen und kurzfristige Schwankungen vermeiden möchten. Besonders, wenn man das investierte Kapital in absehbarer Zeit benötigt, sind Anleihen eine stabilere Anlageform.


2. Portfolio-Stabilisierung: In einem diversifizierten Portfolio können Anleihen die Schwankungen von Aktien ausgleichen und das Risiko senken. Sie sind daher ideal, um eine stabilere Grundlage im Portfolio zu schaffen.


3. Risikovermeidung: Wenn jemand eine geringe Risikobereitschaft hat oder regelmäßige, planbare Erträge braucht, können Anleihen die richtige Wahl sein.


4. Attraktivität in Hochzinsphasen: Wenn die Zinsen steigen, werden auch Anleihen mit höheren Zinsen attraktiver. Solche Hochzinsphasen bieten Anleihen eine bessere Rendite im Vergleich zu Niedrigzinsphasen.


Warum Aktien-ETFs die bessere Wahl für die Altersvorsorge sind


Langfristig gesehen sind Aktien-ETFs meist die sinnvollere Anlageform für die Altersvorsorge. Hier die wichtigsten Gründe:


1. Höhere Rendite: Aktienmärkte erzielen über lange Zeiträume hinweg deutlich höhere Renditen als Anleihen. Ein breit gestreuter Aktien-ETF kann eine jährliche Rendite von 5–8 % erzielen – eine Rate, die notwendig ist, um das Vermögen über die Jahre substanziell zu steigern.


2. Schutz vor Inflation: Die Inflation reduziert die Kaufkraft unseres Geldes, und Anleihen bieten oft nur eine geringe Verzinsung, die die Inflation nicht ausgleicht. Aktien, die Unternehmen repräsentieren, können jedoch ihre Preise anpassen und so einen natürlichen Schutz gegen Inflation bieten. So bleibt der Wert der Anlage auch in inflationsreichen Zeiten bestehen.


3. Zinseszinseffekt: Mit einer langfristigen Perspektive entfaltet der Zinseszinseffekt bei Aktien-ETFs seine volle Kraft. Wenn Dividenden und Erträge reinvestiert werden, wächst das Kapital exponentiell über die Jahre. Je höher die Rendite, desto stärker ist der Effekt, was Aktien-ETFs zu einer idealen Basis für die Altersvorsorge macht.


4. Risiko relativiert sich langfristig: Zwar schwanken Aktienkurse kurzfristig stärker, doch über längere Zeiträume glätten sich diese Schwankungen. Historische Daten zeigen, dass sich Aktienmärkte nach Einbrüchen wieder erholen und langfristig wachsen. Das Verlustrisiko sinkt somit, je länger man investiert ist.


5. Breite Diversifikation: Ein global aufgestellter Aktien-ETF verteilt das Risiko auf viele Unternehmen, Branchen und Länder. Dadurch sinkt das Risiko von Kurseinbrüchen durch Probleme in einzelnen Märkten oder Sektoren. Man profitiert vom globalen Wirtschaftswachstum, ohne stark von einzelnen Unternehmen abhängig zu sein.


Fazit: Was ist die beste Wahl?


Anleihen bieten Sicherheit und Stabilität, was sie für kurz- bis mittelfristige Anlagen oder risikoaverse Anleger interessant macht. Für die langfristige Altersvorsorge jedoch sind Aktien-ETFs meist die bessere Wahl. Sie bieten höhere Renditen, schützen vor Inflation und nutzen den Zinseszinseffekt optimal aus. Wer eine robuste finanzielle Basis für den Ruhestand aufbauen möchte, setzt daher langfristig auf Aktien-ETFs.


 
 
 

Comments


bottom of page