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Vorvertrag kündigen: Warum die Kündigung von Riester/klassische Rente nicht immer eine schlechte Idee ist.

Sascha Lux

Aktualisiert: 20. Okt. 2024

Die Frage, ob ein Vorvertrag wie etwa ein Riester-Vertrag gekündigt werden sollte, sorgt immer wieder für Diskussionen. Besonders Finanzberater und Versicherer raten häufig dazu, Verträge beitragsfrei zu stellen, anstatt sie vollständig zu kündigen. Der vermeintliche Vorteil: Man bewahrt die bereits eingezahlten Beiträge und verliert keine Subventionen oder Zulagen. Doch ist das wirklich die beste Option?


In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, warum es sinnvoll sein kann, Vorverträge wie Riester-Produkte zu kündigen und nicht nur die Nachteile im Blick zu haben, sondern auch die Opportunitätskosten zu berücksichtigen – also die Vorteile, die dir durch bessere Alternativen entgehen. Auch schauen wir uns an, warum Produkte wie die ETF-Police aus vorherigen Blogartikeln oft eine bessere Option darstellen.


Warum Riester nicht immer sinnvoll ist


Riester-Verträge sind in Deutschland weit verbreitet und wurden einst als attraktive Form der Altersvorsorge beworben. Vor allem die staatlichen Zulagen und die Steuerersparnisse werden oft als Hauptargument ins Feld geführt. Doch die Realität sieht oft anders aus:


•Hohe Kosten: Viele Riester-Verträge sind mit hohen Abschluss- und Verwaltungskosten verbunden. Diese schmälern die Rendite erheblich.


•Geringe Flexibilität: Riester-Verträge sind relativ unflexibel. Im Gegensatz zu moderneren Anlageformen kannst du nicht frei über dein Geld verfügen oder bei Bedarf Anpassungen vornehmen.


•Staatliche Förderung als Trugschluss: Auch die oft erwähnten staatlichen Förderungen sind nicht immer so vorteilhaft, wie sie scheinen. Oft decken sie die hohen Kosten des Vertrags nicht ausreichend ab, sodass unterm Strich kaum eine lohnende Rendite übrig bleibt.


•Begrenzte Renditechancen: Riester-Verträge investieren meist nur in konservative Anlageformen, was die langfristigen Ertragschancen begrenzt. Insbesondere in Niedrigzinsphasen bleibt das Vermögen fast stagnierend.


Beitragsfreistellung: Kein Vorteil, sondern Geldvernichtung


Viele Finanzexperten raten, den Riester-Vertrag nicht zu kündigen, sondern beitragsfrei zu stellen. Doch ist das wirklich eine sinnvolle Option?


Bei der Beitragsfreistellung bleibt dein Vertrag bestehen, du zahlst aber keine weiteren Beiträge ein. Das Problem: Die hohen Verwaltungskosten laufen weiter, und die staatlichen Förderungen entfallen. Was bedeutet das für dich?


•Hohe Kosten ohne neuen Nutzen: Du zahlst weiter Verwaltungskosten, aber dein Guthaben bleibt fast unberührt. Der Wert des Vertrags stagniert oder sinkt sogar, weil die laufenden Kosten die Rendite auffressen.


•Verpasste Chancen: Die Zeit, in der dein Geld quasi „brachliegt“, könnte besser genutzt werden. Du verlierst wertvolle Renditechancen, die dir eine alternative Anlageform bieten könnte.


Kurz gesagt: Der vermeintliche Vorteil des „Beitragserhalts“ ist in Wirklichkeit ein Nachteil. Statt das Geld sinnvoll anzulegen, blockierst du es in einem kaum rentablen Vertrag.


Die Alternative: Kündigung und klügere Investitionen


Die Kündigung eines Riester-Vertrags oder ähnlicher Produkte wird oft als Tabu dargestellt. Dabei kann eine Kündigung unter Berücksichtigung aller Faktoren durchaus sinnvoll sein. Ein zentraler Punkt dabei sind die Opportunitätskosten – also die Gewinne, die dir entgehen, weil dein Kapital in einem suboptimalen Produkt feststeckt, anstatt in einer besseren Alternative zu arbeiten.


Eine solche Alternative ist die ETF-Police, die in vorherigen Blogbeiträgen ausführlich behandelt wurde. Hier ein kurzer Überblick über die Vorteile:


1.Steuerliche Vorteile bei der Vererbung: Die ETF-Police bietet im Vergleich zu klassischen Aktien-Depots oder Riester-Verträgen erhebliche steuerliche Vorteile. Im Todesfall ist die Auszahlung für deine Erben steuerfrei – ein entscheidender Pluspunkt, besonders wenn es um die langfristige Planung deines Vermögens geht.


2.Höhere Flexibilität: Du hast bei der ETF-Police mehr Freiheiten, dein Portfolio anzupassen und auf Marktbewegungen zu reagieren. Im Gegensatz zu Riester-Verträgen bist du nicht an starre Anlageformen gebunden.


3.Attraktivere Renditechancen: ETFs bieten langfristig die Möglichkeit, durch breit gestreute Investments in globale Aktienmärkte höhere Renditen zu erzielen als traditionelle Produkte wie Riester. Dein Geld arbeitet effektiver für dich.


4.Niedrigere Kosten: Im Vergleich zu den hohen Verwaltungskosten von Riester-Verträgen sind die Kosten für eine ETF-Police deutlich geringer. Mehr von deinem Geld wird also tatsächlich investiert, anstatt in Gebühren zu versickern.


5.Langfristige Vermögensplanung: Mit einer ETF-Police kannst du langfristig und renditestark Vermögen aufbauen, das dir und deiner Familie wirklich zugutekommt.


Fazit


Die Kündigung eines Riester-Vertrags oder ähnlicher Vorverträge sollte nicht vorschnell erfolgen, aber sie ist definitiv eine Option, die du in Betracht ziehen solltest. Das Mantra, dass eine Beitragsfreistellung immer besser sei, hält bei näherer Betrachtung oft nicht stand. Stattdessen kann es sinnvoller sein, einen unrentablen Vertrag zu kündigen und das Geld in eine bessere, renditestärkere Alternative zu investieren.


Mit einer ETF-Police hast du eine flexible, kostengünstige und steuerlich attraktive Möglichkeit, dein Vermögen effektiv zu vermehren und es gleichzeitig für deine Familie abzusichern. Denk daran: Die Opportunitätskosten, also das, was dir durch das Festhalten an einem schlechten Vertrag entgeht, sind oft höher als die scheinbaren „Verluste“ durch eine Kündigung.


 
 
 

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